04.04.2015 – Kreisliga C3 Gelsenkirchen

FC Zrinski 1975 0:2 Grün-Weiß Heßler II (15:00 Uhr)

Am Ostersamstag habe ich mich zur Sportanlage Ückendorf in Gelsenkirchen begeben, um mir ein Spiel des 24. Spieltages in der Kreisliga C3 anzuschauen.

Die Anreise zur Sportanlage Ückendorf:

Um kurz nach 14:00 Uhr am Hauptbahnhof in Gelsenkirchen angekommen verließ ich den mittelgroßen Bahnhof durch den Südausgang, überquerte kurzerhand den Neustadtplatz und folgt dem Verlauf der Bochumerstraße. Es gab keine besonderen Vorkommnisse auf meinem circa 15 minütigen  „Marsch“ bis zur Kreuzung Virchowstraße. Auf dem Weg dorthin sieht man den tristen Alltag und die, ich nenne sie mal liebevoll, traditionellen Bauten in Gelsenkirchen. Marode und alte Mehrfamilienhäuser erstrecken sich entlang der Bochumerstraße und Baustellen auf Bürgersteigen ließen mich zwei Mal auf der kurzen Route die Straßenseite wechseln. Angekommen an der besagten Kreuzung bog ich rechts ab und nach etwa 100 Metern liegt auf der linken Seite die Sportanlage Ückendorf. Sie umfasst einen schönen, gepflegten Rasenplatz mit einer kleinen Tribüne für etwa 300 Zuschauer und einen einfachen Ascheplatz mit Flutlichtanlagen. Der Rasenplatz wird (fast) ausschließlich von den A- und B-Junioren des FC Schalke 04 genutzt und so trägt der FC Zrinski 1975 seine Heimspiele auf dem angrenzenden Ascheplatz aus.

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Die erste Halbzeit:

Das Spiel war leider erwartungsgemäß schwach besucht und lediglich einige Freunde von Spielern der beiden Teams und alteingesessene Fans sahen eine muntere erste Halbzeit des Gastgebers gegen den westlichen Stadtrivalen. Der FC Zrinksi spielte sichtlich motiviert mit einem, teils rotierendem, 4-4-2-System gegen tiefstehende Gäste aus Heßler. Da die zweite Mannschaft des, im Süden beheimateten, FC Zrinski kurz vor diesem Spiel ebenfalls auf der Sportanlage gespielt hatte, blieben nahezu alle Spieler der zweiten Mannschaft beim Spiel und unterstützten die Vereinskameraden sogar lautstark bei gelungen Aktionen. Großes Kompliment und Hut ab für diese Zusammenhalt! Leider konnte der FC Zrinksi kaum nennenswerte Großchancen herausspielen und so mussten alle Fans bis zur 20. Minute auf den ersten Torschuss im Spiel warten, welcher knapp nach einem direkten Freistoß aus 40. Metern (!!!) über die Latte flog. Die Gäste fanden in der ersten halben Stunde kaum Fuß in der Partie und konnten dank einiger Unkonzentriertheiten des Gastgebers im Spiel nach Vorne das Unentschieden halten. Kurz vor dem Seitenwechsel wurde das Spiel immer wieder durch kleine Fouls unterbrochen und man merkte beiden Teams den Willen an, hier heute drei Punkte mitzunehmen. In der 44. Minute kam der FC Zrinksi durch ein gelungenes Kurzpassspiel auf dem rechten Flügel noch zu einer Halbchance, welche aber durch die „Wir-wollen-den-Ball-ins-Tor-tragen“-Strategie und des beherzten Eingreifens der starken Heßler-Abwehr zunichte gemacht wurde.

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Die Halbzeitpause:

Keine nervige Chartsmusik, keine peinlichen Einspieler auf Videolinewänden, keine pompösen Halbzeitaktionen auf dem Feld! Ich genoß eine ruhige Pause, welche ich zum Adrenalinabbau nutzte. Und ja, ob ihr es glaubt oder nicht, mich erfassen solche Spiele von ihrem Kampfgeist und ihrer Spannung sehr und ich freute mich total auf die zweite Halbzeit mit beiden, mit der besten Einstellung geprägten, Teams. Die konzentrierte Halbzeitansprache von Grün-Weiß Heßler fand im Schatten neben dem Platz statt und ich schnappte zahlreiche Kommentare auf und so mir klingen die Worte des Spielertrainers noch immer Kopf: „Jungs, weiter so! Wir müssen UNSER Spiel weiter spielen. Die wolln doch nur den Ball reintragen und haben nich einma von weiterweg geschossen… Wir packen das!“ Damit hat er die Siegermentalität der Grün-Weißen genau auf dem Kopf getroffen…

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Die zweite Halbzeit:

Der zweite Durchgang begann mit viel Biss in den Zweikämpfen und beide, spielerisch recht starke, Teams versuchten durch Ballstaffetten den direkten Weg zum gegnerischen Tor zu finden. Heßler suchte immer wieder nach Kontermöglichkeiten und so konnte der FC Zrinski teilweise mit viel Platz im Mittelfeld das Spiel gestalten. Jedoch konnte sich der Gastgeber nicht eine gewünschte Großchance herausarbeiten, was zum einen wieder an der Unkonzentriertheit beim letzten, entscheidenden Pass des FC Zrinski als auch an der gute Kommunikation in der Abwehr des GW Heßler lag. Ein Zuschauer rief aus diesem Grund nach gut 50 Minuten: „Ey, haut doch ma einfach aufs Tor drauf!“ Einfacher gesagt, als getan, denn nach einem gelungenen Konter auf der rechten Seite musste der Spielertrainer mit der Nummer 11 nur noch zum 0:1 (58. Minute) für die Gäste einschieben und die komplette Hintermannschaft des FC Zrinski war bedient. Sich von dem Gegentor sichtlich nicht beeindrucken zu lassen versuchte der Gastgeber nun mehr über die Flügel zu agieren und erarbeiteten sich eine recht gute Möglichkeit in der 63. Minute, welche aber noch in letzter Sekunde abgefälscht wurde. Kurz darauf stürmten sogar die defensiv orientierten Spieler des FC Zrinksi mit nach vorne, was zur Folge hatte, das Heßler nun sehr viel Platz zum Kontern hatte und so eine Überzahlsituation in der 66. Minute herstellte, die mit Hilfe des linken Innenpfosten zum Torerfolg führte. 0:2 für Grün-Weiß Heßler, und das obwohl Zrinski wesentlich mehr Spielanteile hatte und lediglich an der Effektivität vor dem Tor scheiterte. In den darauffolgenden 20 Minuten konnten die körperlich betonten Spieler des Gastgebers nicht den Anschlusstreffer erziehlen und hatten kurz vor Abpfiff noch Glück, dass ein Lattenschuss des starkspielenden Regisseurs von Grün-Weiß Heßlers nicht zum 0:3, und damit zu einer hohen Niederlage, führte.

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Fazit:

Erfolg ist wie ein scheues Reh, der Wind und die Witterung müssen stimmen… So musste der FC Zrinksi 1975 eine, an den Spielanteilen gemessene, unglückliche Heimpleite einstecken und steht damit auf dem 11. Tabellenplatz, punktgleich mit dem VfL Grafenwald IV. Die Grün-Weißen aus Heßler sind nun das drittstärkste Auswärtsteam der Liga und spielen zum wiederholten Male zu Null, was ihnen den 6. Platz beschert. Für mich war es ein wirklich spannendes und offenes Spiel, bei dem ich auf meine erhofften Kosten kam und sowohl zwei sehr motivierte und zusammenhaltende Teams als auch ein recht faires und munteres Spiel gesehen habe.

Die Heimreise verlief ereignislos und so freue ich mich auf das nächste Amateurspiel!

-Niklas-